Unternehmenskultur

Unternehmenskultur hat eine weitreichendere Bedeutung als Vielen in Unternehmen bewusst ist. Unternehmenskultur soll den Mitarbeitern Sinn und Orientierung geben. Zudem hat sie eine Koordinations-, eine Motivations- und eine Identifizierungsfunktion.[1] Außerdem reduziert sie Komplexität in Organisationen.[2] In der Literatur wird vermehrt darauf hingewiesen, dass Kultur einen wesentlichen Beitrag in Unternehmen leistet.[3] Nach einer Kienbaum Studie wird die Bedeutung einer Unternehmenskultur bzgl. des unternehmerischen Erfolgs als hoch bzw. sehr hoch eingeschätzt. Führungskräfte gelten dabei als wichtige Multiplikatoren von Kultur. Die Unternehmenskultur kann sogar die Leistung und Motivation der Mitarbeiter steigern und das Lernen in einer Organisation fördern.[4] Aber auch die Reputation eines Unternehmens wird stark von der Unternehmenskultur beeinflusst.[5]


 [1] Vgl. Eberhardt, Daniela: Unternehmenskultur aktiv gestalten. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013, S.10.

[2] Vgl. Sackmann, Sonja: Erfolgsfaktor Unternehmenskultur. Mit kulturbewussten Management Unternehmensziele erreichen und Identifikation schaffen, 6 Best-Practice Beispiele. Gabler Wiesbaden 2004, S.27ff.

[3] U.a. vgl. Eberhardt, Daniela: Unternehmenskultur aktiv gestalten. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013, S.6.

[4] Eberhardt, Daniela: Unternehmenskultur aktiv gestalten. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013, S.11.

[5] Vgl. Berner, Winfried: Change! 15 Fallstudien zu Sanierung, Turnaround, Prozessoptimierung, Reorganisation und Kulturveränderung. Schäffer Poeschel Verlag Krugzell 2010, S.70.

Definition und Ansätze von Unternehmenskultur

Hattke, Günther und Forst beschreiben organisatorische Architekturen als „Verhaltens-, Handlungs- und Kommunikationsräume, in denen ihre Mitglieder arbeiten, miteinander agieren und voneinander lernen.“[1] So ist ein Unternehmen auch immer von Kultur geprägt. Schon Bower erkannte 1982, dass Unternehmenskultur „the way we do things around here“ [2]  beschreibt. In der Literatur sind weitere zahlreiche Definitionen von Unternehmenskultur zu finden. Der Kulturberater Löhner beispielsweise definiert Kultur als „Summe der Gewohnheiten einer Organisation“[3]. Rathje definiert Unternehmenskultur konkreter als „die Sammlung von konkreten, beobachtbaren Verhaltensnormen innerhalb eines Unternehmens“[4] und als „die Gesamtheit von geteiltem Wissen und gemeinsamen Annahmen der Unternehmensmitglieder“[5]. Berner gibt der Unternehmenskultur mehr Leben und beschreibt diese als „Persönlichkeit eines sozialen Systems“[6]. Generell kann jedoch keine einheitliche Definition von Unternehmenskultur gefasst werden, denn schon allein Kultur ist nicht klar definierbar, da sie perspektivenabhängig ist.[7] Dabei merkt Bolten an, dass es keinen richtigen oder falschen Kulturbegriff gibt, sondern „nur mehr oder minder angemessene Kulturbegriffe“[8]. Denn es ist immer kontextabhängig, welcher Kulturbegriff in welchem Zusammenhang angemessen erscheint.

Zwei Ansätze Unternehmenskultur zu betrachten:

  1. Ansatz einer kohärenten Unternehmenskultur (Homogenitätshypothese)
  2. Ansatz einer kohäsiven Unternehmenskultur (Heterogenitätshypothese)


[1] Vgl. Hattke/ Günther/ Frost (2013), S.162.

[2] Deal, Terry / Kennedy, Allan: Corporate Cultures. The Rites and Rituals of Corporate Life. Basic Books Wiesbaden 1982. Zitiert nach Rathje, Stefanie: Zusammenhalt in der Zwischenzeit. Neue Ansätze zur Erhaltung von Unternehmenskultur in der M&A Planung, in: Interculture Journal, 2006, online verfügbar unter: http://neu.interculture-journal.com/index.php/ icj/article/viewFile/45/53 (Zuletzt aufgerufen am 13.12.2016), S.107.

[3] Löhner, Michael zitiert nach Berner, Winfried: Change! 15 Fallstudien zu Sanierung, Turnaround, Prozessoptimierung, Reorganisation und Kulturveränderung. Schäffer Poeschel Verlag Krugzell 2010, S.72.

[4] Rathje, Stefanie: Zusammenhalt in der Zwischenzeit. Neue Ansätze zur Erhaltung von Unternehmenskultur in der M&A Planung, in: Interculture Journal, 2006, online verfügbar unter: http://neu.interculture-journal.com/index.php/ icj/article/viewFile/45/53 (Zuletzt aufgerufen am 13.12.2016), S.107.

[5] Ebd.

[6] Berner (2010), S.72.

[7] Mehr dazu vgl. Rathje, Stefanie (2006), S.107.

[8] Vgl. Bolten, Jürgen: Fuzzy Cultures. Konsequenzen eines offenen und mehrwertigen Kulturbegriffs für Konzeptualisierungen interkultureller Personalentwicklungsmaßnahmen, in: SIETAR Journal für interkulturelle Perspektiven, 2013, mondial, S.4.